Der Ambulante Hospizdienst stellt sich vor 

Ehrenamtliche, Sybille Peter, vom Ambulanten Hospizdienst

Der Ambulante Hospizdienst veranstaltete vor kurzem in Kleinsachsenheim ein Gedenkgottesdienst für Verstorbene. Angehörige konnten dort ihrer Lieben gedenken, einen Namen nennen, eine Kerze anzünden, einen Moment innehalten. Der Gottesdienst war ein Zeichen dafür: Jeder Mensch zählt – auch über den Tod hinaus. 

Diese Haltung prägt auch die Arbeit des Ambulanten Hospizdienstes. Wir begleiten schwerkranke und sterbende Menschen – unabhängig davon, ob sie zu Hause leben, im Pflegeheim, im Krankenhaus oder an einem anderen Ort. Dabei steht nicht im Vordergrund, wo jemand lebt, sondern wie es ihm geht und was er braucht. 

Unterstützung, wenn es schwer wird 

Viele Menschen, die wir begleiten, sind mit schwierigen Situationen konfrontiert: Mit Einsamkeit, mit körperlicher oder seelischer Belastung, mit Unsicherheit über das, was kommt. Angehörige fühlen sich häufig überfordert oder allein gelassen. Nicht selten gibt es Fragen: Wie kann ich helfen? Was braucht mein Angehöriger? Wer unterstützt mich?  Hier setzt unser Hospizdienst an. Die hauptamtliche Koordinatorin – eine erfahrene Krankenschwester mit Zusatzqualifikation in Palliative Care – bietet Beratung, vermittelt Hilfen und ist Ansprechperson für Betroffene und Angehörige. Unterstützt wird sie von engagierten ehrenamtlichen Mitarbeitenden, die regelmäßig geschult werden. Sie nehmen sich Zeit, hören zu, begleiten. 

Besuche, wenn Menschen an den Rand rücken 

Wir begegnen Menschen, die kaum noch Kontakt zur Außenwelt haben – etwa in Pflegeeinrichtungen. Manche liegen überwiegend im Bett, nehmen am Alltag kaum noch teil. Für diese Menschen ist es besonders wichtig, dass jemand kommt, zuhört, da ist.  Auch Angehörige brauchen oft Unterstützung, wenn sie sich um einen sterbenskranken Menschen sorgen, aber nicht wissen, wie es weitergeht. Wenn sie Entscheidungen treffen müssen, ohne den Überblick zu haben. Wenn sie das Gefühl haben, allein zu sein mit ihrer Sorge. 

„Weiße Trauer“ – wenn Abschied schon beginnt 

Trauer kann auch dann beginnen, wenn ein Mensch noch lebt. Die sogenannte weiße Trauer beschreibt Situationen, in denen Angehörige sich nach und nach von einem geliebten Menschen verabschieden müssen – etwa bei einer fortschreitenden Demenz.  Man verliert vertraute Gesprächspartner, gemeinsame Rituale, geteilte Erinnerungen. Fähigkeiten wie Sprache, Bewegung oder das Erkennen nahestehender Personen gehen verloren. Auch in dieser Zeit begleiten wir – mit Gesprächen, mit unserem Dasein, mit einem offenen Ohr. 

Hoffnung im Alltag 

Trotz aller Belastung gibt es auch in schwierigen Lebenssituationen kleine Lichtblicke: Einen Moment der Ruhe, einen Spaziergang, ein vertrautes Musikstück, das Erinnerungen weckt. Kleine Ziele – und manchmal auch kleine Erfolge – können helfen, den Alltag zu strukturieren und das Erleben positiv zu beeinflussen.  

Ein Netzwerk aus Begleitung und Beratung 

Neben der direkten Begleitung helfen wir auch, ein stabiles Netzwerk aus Unterstützungsangeboten aufzubauen. Wir vermitteln je nach Bedarf Kontakte zu Pflegediensten, Sozialdiensten, Ärzten oder Seelsorge, denn oft weiß man gar nicht, welche Angebote es gibt.  

Unser Ziel ist es, Menschen in schwierigen Lebensphasen mit praktischer Unterstützung und Aufmerksamkeit zur Seite zu stehen, und deswegen laden wir Sie ein, mit Ihren Fragen auf uns zuzukommen! Wir freuen uns auf Sie!